Leichtbeton-Pflanzkübel: Modewort und Marketingbegriff?
In der Welt der Pflanzkübel ist die Auswahl riesig - möchte man sich einen Pflanzkübel zulegen, muss man nicht nur über die Form und Größe reichlich nachdenken, sondern sich gleichzeitig auch noch Gedanken über das Material machen. Und tatsächlich ist das sogar eine der wichtigsten Fragen, die man sich stellen muss, da das Material über die Langlebigkeit, Frostsicherheit und sonstige Beschaffenheit des Pflanzkübels bestimmt.
Beginnt man, sich ein wenig über die Möglichkeiten zu informieren, dauert es nicht lang, bis man auf den Begriff “Leichtbeton” stößt. Aber was genau ist Leichtbeton eigentlich? Und gibt es vielleicht sogar eine Alternative, die noch geeigneter ist?
Was genau ist ein Pflanzkübel aus Leichtbeton?
Um ganz ehrlich zu sein, ist es sehr schwer einen Pflanzkübel aus echtem Leichtbeton zu finden. Leichtbeton ist eine besondere Sorte Beton, die durch die Beimischung von Gesteinskörnungen mit hoher Porosität bzw. geringer Dichte sehr leicht gemacht wird. Trotzdem wird der Begriff, auch zu Marketingzwecken, immer wieder verwendet, ohne, dass es sich um Leichtbeton im eigentlichen Sinne handelt. Vereinzelt gibt es jedoch Pflanzkübel, die wirklich aus echtem Leichtbeton gefertigt sind. Es ist jedoch so, dass diese ihren Konkurrenzmaterialien in Einigem nachstehen. (Sie sind z.B. nicht wasserdicht und dementsprechend auch nicht frostsicher)
Eine schnelle Google-Suche zeigt, dass sich unter der Suche “Pflanzkübel Leichtbeton” hauptsächlich Pflanzgefäße aus anderen Materialien finden, die die Betonoptik „nachahmen“ - und das ist auch überhaupt nicht schlimm. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten den minimalistischen und eleganten Charme, den Beton hat, auf andere Weisen nachzuahmen, ohne die Nachteile von echtem Beton in Kauf nehmen zu müssen. Eine besonders beliebte Alternative dabei ist Fiberglas.
Leichtbeton-Pflanzkübel: Lasst euch nicht beirren!
Fiberglas wird häufig synonym verwendet mit dem Begriff “Glasfaser verstärkter Kunststoff” (GFK). Dieser Begriff beschreibt auch schon ziemlich gut, womit wir es hier zu tun haben. Kunststoffmaterialien werden mit Glasfaser versetzt, um so ein sehr haltbares und stabiles, aber auch leichtes Endprodukt zu schaffen. Dieser Technik bedienen sich viele Produkte, die unter dem Namen “Leichtbeton” verkauft werden, in irgendeiner Weise. So finden wir z.B. in den Shops bekannter Gartenausstatter bei genauerem Hinsehen die Information, dass der angebotene Leichtbeton-Pflanzkübel eigentlich aus einem Tongemisch besteht, dass durch “synthetische Fasern” in Form gehalten wird. Also kein “klassischer” Leichtbeton sondern ein sehr ähnlicher Fertigungsprozess, wie wir es gerade über Fiberglas gelernt haben.
Fakt ist also, dass echter Leichtbeton eigentlich gar nichts Besonderes oder Erstrebenswertes ist. Viel wichtiger ist für uns, als Nutzer eines Pflanzkübels, die Optik und Qualität des Pflanzgefäßes. Genau hier kann Fiberglas punkten! Schauen wir uns an, welche Vorteile Fiberglas mitbringt…
Fiberglas: der bessere Leichtbeton
Fiberglas Pflanzkübel sind echte Alleskönner - und das sind keine leeren Versprechen, sondern stimmt tatsächlich. Im Vergleich zum “echten” Leichtbeton sind sie wasserdicht und dementsprechend auch frostsicher. Klassischer Leichtbeton ist durch seine poröse Oberfläche oft sehr anfällig dafür, sich mit Wasser vollzusaugen, sodass es im Winter zu kleinen “Sprengungen” des Kübels, durch die Ausdehnung des gespeicherten Wassers kommen kann. (Auch hier muss man sagen, dass es unter den Leichtbeton-Pflanzkübeln Varianten gibt, die es geschafft haben, dieses Problem auszumerzen)
Außerdem ist Fiberglas ebenso leicht (oft sogar noch leichter) als Leichtbeton. Das bedeutet, dass ein Fiberglas-Pflanzkübel in der Handhabung wesentlich bequemer und gleichzeitig auch robuster ist als ein vergleichbarer Pflanzkübel aus Leichtbeton. Einer der wichtigsten Punkte, wie ich finde, ist jedoch die Optik. Und meiner persönlichen Meinung nach macht Fiberglas hier einfach den besseren Job. Zunächst einmal ist Fiberglas unfassbar vielseitig und flexibel. Durch verschiedene Fertigungsprozesse und Methoden kann Fiberglas viele verschiedene Formen annehmen und/oder Materialien täuschend echt imitieren. Egal, ob dir eine täuschend echte Betonopitk am besten gefällt, oder ob du dich für einen Pflanzkübel mit leichtem und edlen "Metallschimmer" interessierst. Fiberglas ist am Ende des Tage so etwas wie "Premium-Kunststoff" und dementsprechend einfach wandelbar. Das Besondere: dabei sehen Pflanzkübel aus Fiberglas aber nie billig oder “unecht” aus, sondern bestechen durch ihre einzigartige, hochwertige Oberfläche. Auch von Porosität und der groben Oberflächenstruktur, die bei Leichtbeton-Pflanzkübeln häufig zu finden ist, ist keine Spur.
Fazit: Bleibt skeptisch und fragt nach!
Das Fazit des heutigen Beitrags ist relativ simpel: fragt nach und glaubt nicht alles, was euch “verkauft” wird.
Der Begriff “Leichtbeton” wird häufig etwas inflationär verwendet, frei nach dem Motto:
“Ist es leicht? Ja! Sieht es ein bisschen aus wie Beton? Ja! - Dann ist es wohl Leichtbeton!”
Wie oben beschrieben, ist das auch erstmal nicht schlimm, da viele Alternativen zum klassischen Leichtbeton diesen in seiner Funktionalität mit links ausstechen können. Trotzdem möchte man natürlich auch das bekommen, was einem versprochen wurde - deswegen ist meine Empfehlung an euch: Macht euch schlau, schaut genau in die Produktbeschreibung, um welchen Materialtyp es sich handelt, informiert euch und kauft bedacht. Und wem dieser Kaufprozess zu aufwendig ist, dem kann ich nur empfehlen, sich an Fiberglas, bzw. GFK zu halten, denn damit könnt ihr wenig falsch machen und habt einen Pflanzkübel, der frostsicher, langlebig, beständig und wunderschön ist, während ihr gleichzeitig nicht auf eine breite Auswahl verzichten müsst.
Ob es sich bei dem Begriff "Leichtbeton" letztendlich, um ein Modewort oder einen Marketingbegriff handelt, kann uns als Käufer eigentlich fast egal sein.