Brennholz lagern - die wichtigsten Tipps
Viele Kaminbesitzer verschmutzen die Luft. Das liegt oft daran, dass sie auf falsche Weise Brennholz lagern. Was sind die wichtigsten Tipps zur Lagerung von Brennholz? Dieser Artikel gibt dir wichtige Ratschläge.
Aber vorweg ein kleiner Ausflug in meine Kindheit: Als Kind habe ich es geliebt, mit meinem Kumpel ein kleines Lagerfeuer am Strand zu machen. Herrlich! Wir haben im benachbarten Wald ein paar Zweige gesammelt und etwas Dünengras zum Anzünden benutzt.
Was wir damals schon wussten: Das Brennmaterial musste absolut trocken sein, sonst würde es heftig qualmen. Und wenn es zu stark qualmt, würden wir eventuell Ärger bekommen. Also haben wir nur trockene Zweige und trockenes Gras gesammelt. Das hat meistens gut funktioniert.
Wenn ich heute im Herbst oder Winter durch unser Wohngebiet laufe, stinkt die Luft an manchen Tagen wirklich heftig nach Qualm. Kennst du das auch? Meistens liegt es daran, wie die Leute ihr Brennholz lagern.
Viele meiner Nachbarn haben einen Kamin und ein paar sind wohl dabei, denen meine Erfahrung am Lagerfeuer fehlt. Besonders wenn es neblig und windstill ist, riechen meine Klamotten manchmal schon nach einem kurzen Spaziergang nach Rauch.
Warum das Heizen mit feuchtem Holz nicht ungefährlich ist
Offensichtlich heizen einige Kaminbesitzer mit feuchtem Brennholz. Das ist aber nicht nur unangenehm für die Nachbarn sondern auch gefährlich und aus ökologischer Sicht bedenklich.
Messungen haben ergeben, dass der Ausstoß von Schadstoffen bereits durch wenig Feuchtigkeit im Holz erheblich steigt.
Der Anteil von gesundheitsschädlichem Feinstaub in den Abgasen steigt bei feuchtem Brennholz erheblich an. Aber auch andere giftige Anteile am Abgas werden bei Holz mit viel Restfeuchte in zu großen Mengen freigesetzt und sind gesundheitsgefährdend.
Wenn dann eine sogenannte Inversionswetterlage hinzukommt, ist die Luft im Freien zum Atmen manchmal kaum noch zu gebrauchen.
Hintergrundinformationen zu Schadstoffen aus feuchtem Holz findest du in diesem Artikel der Stiftung Warentest.
Ein weiterer Effekt ist ein viel schlechterer Wirkungsgrad des Heizmaterials, wenn sich darin Restwasser befindet. Begleiterscheinung ist darüber hinaus eine schnelle Verschmutzung und Versottung deines Kamins.
Wie du herausfinden kannst, ob dein Holz trocken genug ist
Wir wissen nun, dass es nicht nur unangenehm sondern auch noch gefährlich ist, feuchtes Holz zu verbrennen. Wie finde ich heraus, ob Holz trocken genug zum Heizen ist?
Dazu habe ich diesen interessanten Artikel auf der Ratgeberseite des Kaminherstellers Aduro gefunden. Am seriösesten kann man die Feuchte des Holzes mit einem Feuchtemesser ermitteln, den es schon um 20 Euro im Baumarkt gibt.
Wenn Holz zu feucht verbrannt wird, liegt es eigentlich immer an der falschen Lagerung. Brennholz richtig lagern ist also eine entscheidende Sache. Aber wohin mit dem Holz? Und wie lagere ich es so, dass es trocken bleibt?
Welche Holzart ist am besten geeignet?
Bevor wir diese Frage klären, möchte ich noch kurz auf die Unterschiede zwischen den Holzarten eingehen. Es macht für die Heizdauer und -leistung einen Unterschied, von welchem Baum dein Brennholz stammt.
Den relativ harten Laubbäumen wird die beste Heizleistung und Brenndauer zugeschrieben. Dazu gehören Hölzer wie Eiche, Esche, Ahorn, Buche und Kirsche.
Die weicheren Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer brennen erheblich schneller ab. Sie sind aber auch deutlich preiswerter und haben einen großen Vorteil: Weiche Nadelhölzer trocknen deutlich schneller als Harthölzer.
Begleiterscheinung der schnelleren Verbrennung sind allerdings auch mehr Ruß und Asche im Kamin. Hinzu kommt die Tatsache, dass du bei schnellerer Verbrennung einfach auch mehr Material beschaffen und lagern musst.
In jedem Fall müssen alle Holzarten trocken gelagert werden, damit sie sich für den umweltfreundlichen Einsatz im Kamin oder der Feuerstelle eignen - womit wir wieder beim Thema sind.
Lagerdauer - je länger desto besser?
Wenn du Brennholz richtig lagern möchtest, spielt auch die Lagerdauer eine wichtige Rolle.
Kaminholz sollte mindestens 1 Jahr lang trocken lagern. Um die optimale Trocknung und beste Heizleistung zu erreichen, ist allerdings eine Lagerdauer von 2 Jahren ideal.
Die nötige Lagerdauer hängt von mehreren Faktoren ab, die alle eine Rolle spielen:
- Holzsorte
- Lagerort
- Klima bzw. Umgebungsfeuchtigkeit
- Art der Lagerung
bestimmen am Ende, mit welcher mindestens erforderlichen Lagerzeit du rechnen musst.
Eine sehr lange Holzlagerung kann aber auch zum Problem werden, wenn sie nicht sachgemäß ausgeführt wird. Ist Feuerholz sehr lange Zeit viel Feuchtigkeit ausgesetzt, beginnt es zu faulen und der Brennwert lässt nach.
Es kommt also darauf an, wie gelagert wird.
Die richtige Vorbereitung - Sägen und Spalten
Bevor es aber an die Lagerung geht, muss das spätere Brennholz erst einmal in die nötige Form gebracht werden. Zur Lagerung und Verbrennung benötigt man handliche Holzscheite. Die kann man sich natürlich bestellen. Das Angebot ist groß, aber auch nicht billig.
Wer Lust und Möglichkeit hat, holt sich sein Feuerholz aus dem Wald. Das ist natürlich die harte und anstrengende Tour. Aber solche Arbeit hält fit und man weiß genau, was man bekommt.
Einzelne Stämme werden mit einem maschinellen Holzspalter oder mit der guten alten Spaltaxt zu Holzscheiten verarbeitet.
Je nach Ofen und Holzlager dürfen die Scheite eine Länge von 25 bis 35 cm haben. Bei offenen Kaminen können sie aber auch länger sein.
Sie haben idealerweise eine ungefähr dreieckige Form, was auch das spätere Stapeln erleichtert.
Zum ganzen Thema der Holzgewinnung ließe sich noch eine Menge mehr sagen, aber unser Thema ist ja heute die Lagerung.
Achte auf die Herkunft deines Holzes
Zusätzlich möchte ich noch einen Tipp in Sachen Nachhaltigkeit loswerden: Achte darauf, woher das Holz kommt, das du verwendest.
Man sollte als umweltbewusster Verbraucher den Händler nach der Herkunft des Holzes fragen und nur Brennholz aus nachgewiesen nachhaltiger Forstwirtschaft kaufen - auch wenn es etwas mehr kostet. Frage deinen Händler!
Wer sich über das Thema "Herkunft des Brennholzes" informieren möchte, dem kann ich einen Beitrag der "Aktion Holz" empfehlen.
Brennholz lagern, stapeln und belüften - deine Checkliste
Neben der Holzart, der richtigen Vorbereitung und Lagerdauer, ist natürlich die richtige Lagerung der entscheidende Faktor.
Was dringend zu beachten ist, habe ich dir in der folgenden Checkliste zusammengestellt:
1. Wohin mit dem Brennholz? Die Himmelsrichtung ist mit entscheidend!
Ein Knackpunkt bei der richtigen Lagerung von Kaminholz ist die Positionierung an der richtigen Grundstücksseite. Da das Holz in vielen Fällen an der Hauswand gelagert wird, empfiehlt sich natürlich die Lagerung bei der Südseite des Hauses.
Dieser Bereich ist am besten vor Wind, Wetter und Regen geschützt. Gerade im Winter kann die Sonne hier wenigstens ein paar Stündchen im Monat bei der Trocknung helfen.
Hast du nicht die Möglichkeit der Lagerung an der Hauswand, muss für eine regengeschützte, überdachte Fläche gesorgt werden. So bietet sich z.B. auch die Lagerung unter einem Carportdach an.
Entscheidend ist, dass das Holz dauerhaft vor Regen und Feuchtigkeit geschützt wird.
2. Achte auf die richtige Belüftung!
Egal wo und wie du dein Kaminholz lagerst - Luft sollte an allen Seiten ungehindert und regelmäßig zirkulieren können.
Die Luftzirkulation ist wichtig, damit das Holz überall und gleichmäßig abtrocknen kann. Bedenke daher bei jeder Lage, ob eine gute Belüftung erfolgen kann.
3. Staple luftig!
Grundvoraussetzung für eine richtige Belüftung ist auch das richtige Stapeln des Brennholzes. Man stapelt das Holz wenn möglich immer mit der Rinde nach unten. So wird das Faulen an Auflagestellen effektiv verhindert.
Außerdem sollte man den Kontakt der Lagerschichten zueinander beim Stapeln so gut es geht reduzieren.
Die beste Vorgehensweise beim Stapeln erfolgt in 2 Schritten und sieht so aus:
a) Untere Reihe: Du stapelst die Holzscheite Stück für Stück nebeneinander und sorgst dafür, dass diese nicht zu eng aneinander liegen.
b) Reihe darüber: In der nächsten Reihe stapelst du die einzelnen Scheite genau quer zur darunter liegenden Reihe.
So wechselst du die Liegerichtung der Scheite Lage für Lage längs und quer ab. Das sorgt für ausreichend Belüftung und eine stabile Lage.
4. Vermeide unbedingt Folien!
Du solltest dein Brennholz auf keinen Fall mit Folien oder Planen abdecken. Unter Kunststoffen bildet, sammelt und hält sich leicht Feuchtigkeit und Tauwasser.
Achte besser auf eine ausreichend breite Überdachung, die vor Regen schützt.
5. Richte die schmale Seite des Holzlagerplatzes zur Wetterseite aus!
Der Lagerplatz sollte möglichst wenig den Wettereinflüssen ausgesetzt werden. Richte daher immer die schmale Seite des Holzlagerplatzes nach Westen aus, um Schlagregen fernzuhalten.
6. Verhindere Bodenkontakt!
Wenn du kein Regal oder Holzlager besitzt, staple das Holz am besten auf einen festen Untergrund ohne direkten Bodenkontakt. Das können z.B. Transportpaletten aus Holz sein.
7. Achte auf Abstand zu Hauswänden und anderen festen Bauteilen!
Denke an ausreichenden Abstand zur Hauswand, damit sich hinter dem Holzstapel keine Feuchtigkeit und kein Schimmel bilden können. Ein Mindestabstand von 5 bis 15 Zentimetern ist zu empfehlen.
8. Wenn es gut aussehen soll - verwende ein Holzlager
Wenn du dein Holz nicht nur sicher und gut lagern willst, sondern auch noch Wert auf eine schöne Optik legst, verwende am besten ein Holzlager bzw. Kaminholzregal.
Holzlager gibt es aus Holz oder Metall. Ein Holzlager hat eine Überdachung, sorgt für den richtigen Abstand zum Boden und gibt deinem Holzstapel seitlichen Halt.
Ein schöner Nebeneffekt: Diese Brennholzlager sehen richtig gut aus und sind eine Bereicherung für Haus und Garten. Mehr Informationen findest du auf unserer Produktseite.
9. Holzlager als Trennwände und Sichtschutz
Holzlager aus Metall oder Holz können auch als Trennwand oder als Sichtschutzwand dienen. So kann man nicht nur das Brennholz lagern, sondern das Grundstück an der Grenze zum Nachbarn elegant vor neugierigen Blicken schützen.
Solche Raumteiler gibt es auch mit einer geschlossenen Rückwand. Man kann sie daher sogar nach Westen ausrichten und muss sich das Holz nicht von beiden Seiten ansehen.
Einzelne Dekoelemente oder Fenster werten solche Brennholzlager zusätzlich auf.
10. Brandschutz und sonstige Vorschriften beachten!
Beachte bei der Holzlagerung im Freien unbedingt auch die lokalen Vorschriften für den Brandschutz. Es gibt je nach Bundesland unterschiedliche Anforderungen, was Abstände zu benachbarten Grundstücken und angrenzenden Bauteilen angeht.
Um Ärger zu vermeiden, solltest du dich unbedingt vor der Installation eines Holzlagers bei deiner zuständigen Baubehörde erkundigen.
Fazit zum Lagern und Verheizen von Brennholz
Der Einfluss einer richtigen Lagerung des Brennholzes ist für das spätere Ergebnis beim Heizen von entscheidender Bedeutung. Der Einfluss auf unsere Umwelt und die möglichen Gesundheitsgefahren sind größer als gedacht - vom Gestank einmal ganz abgesehen. Kaminbesitzer sollten trotz aller Romantik zumindest bei Inversionswetterlagen Rücksicht auf Umwelt und Nachbarn nehmen.
Bei meiner Recherche zu diesem Thema habe ich doch wesentlich mehr Informationen gefunden, als ich anfangs dachte. Es würde mich freuen, wenn wir dir damit einen Mehrwert geben können.