Hochbeet bepflanzen: Das solltest du für die perfekte Ernte beachten

Klar, ein Hochbeet sieht schön aus - aber es hat auch weitere praktische Vorteile: Es wärmt sich leichter auf, was dir eine frühere Aussaat ermöglicht, du kannst bequemer arbeiten, ohne dich ständig bücken zu müssen, du hast es weniger häufig mit nervigen Schädlingen zu tun.

Tipp: Insbesondere Hochbeete aus Cortenstahl sind besonders gut darin, Schnecken von deinen Pflanzen fernzuhalten, da diese die raue Oberfläche überhaupt nicht mögen.

Jetzt solltest du aber natürlich nicht einfach loslegen und die erstbesten Pflanzen, die dir einfallen, in dein Hochbeet setzen und säen. So würdest du riesige Potenziale verschenken.

Im besten Fall machst du dir im Vorhinein Gedanken, um möglichst effizient und zeitsparend zu arbeiten. Dabei möchte ich dir in diesem Artikel helfen.

Häufige und typische Fehler beim Bepflanzen des Hochbeetes:

Auch geübte Gärtner sind nicht perfekt und machen oft typische Fehler. Viele dieser Pannen lassen sich aber relativ einfach vermeiden, wenn du nur weißt, worauf du achten musst. Bevor wir uns also anschauen, was du machen solltest, werfen wir erstmal einen Blick darauf, was du NICHT machen solltest.

Bepflanztes Hochbeet

Pflanzen zu dicht setzen

Klar, man möchte eine dicke Ernte einfahren und dabei so effizient wie möglich arbeiten. Im Hochbeet ist weniger allerdings oft mehr.

Lässt du deinen Pflanzen zu wenig Raum, riskierst du eine unzureichende Luftzirkulation und setzt deine Pflanzen einem Konkurrenzkampf um Nährstoffe und Wasser aus. Das führt zu einem ungleichmäßigem und in der Regel suboptimalem Wachstum.

Daher solltest du dich über die genauen Bedingungen deiner Wunschpflanzen informieren und die empfohlenen Pflanzabstände unbedingt einhalten. Das sieht anfangs oft etwas leer aus, ich weiß. Die Abstände werden deine Pflanzen dann aber schnell füllen.

Hochbeet austrocknen lassen

Hochbeete haben in der Regel keinen Boden und sind demnach offen. Das ist auch gut, bringt aber eben auch eine Besonderheit mit sich: Wasser kann nach unten hin ablaufen.

Außerdem heizen sich Hochbeete (insbesondere Metall-Hochbeete) bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer auf, sodass Wasserreserven schnell verdunsten und die Erde trockener wird. Deinen Pflanzen gefällt das natürlich nicht.

Daher solltest du die Feuchtigkeit im Hochbeet regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf (im Idealfall morgens) gießen. Zudem kannst du den Boden mit Mulch abdecken, um das Austrocknen der Erde zu bremsen.

Vollständiges Verzichten auf Schädlingsschutz

Offene Hochbeete sind zwar wesentlich besser geschützt, als ebenerdige Beete, das heißt aber noch lange nicht, dass du mit Schädlingen niemals ein Problem haben wirst. Schnecken, Blattläuse oder andere Schädlinge finden oftmals trotzdem ihren Weg.

Daher solltest du auf Mischkulturen setzen (dazu später mehr). Zusätzlich kannst du deine Pflanzen auf natürliche Art und Weise vor Schädlingen schützen. (Kupferbänder gegen Schnecken, Lavendel gegen Blattläuse)

Hier musst du eine individuelle Diagnose treffen (mit welchen Schädlingen habe ich es zu tun) und dann SCHNELL mit jeweiligen Methoden tätig werden.

Reiche Ernte aus einem richtig bepflanzten Hochbeet

So planst du die Bepflanzung deines Hochbeets:

Bevor du dein Hochbeet bepflanzt, musst du es natürlich erstmal sinnvoll befüllen. Wenn du dir unsicher bist, wie genau das funktioniert, kann ich dir unseren dazu passenden Artikel ans Herz legen.

Nun aber zum eigentlichen Punkt: dem Bepflanzen des Hochbeetes.

Bei mangelnder Planung sind häufig auftretende Probleme Bodenauslaugung, Schädlingsbefall/Krankheiten und/oder unproduktive Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche.

Schauen wir uns deshalb die wichtigsten Planungs-Prinzipien beim Bepflanzen deines Hochbeetes an:

Mischkulturen:

Von Mischkulturen spricht man dann, wenn sich verschiedene Pflanzenarten den Platz innerhalb eines Hochbeetes teilen und sich gegenseitig fördern oder eben nicht. So können sich verschiedene Pflanzen bspw. beim Fernhalten von Schädlingen unterstützen oder eben auf der anderen Seite um die gleichen Nährstoffe konkurrieren. Hier sind sowohl Potenziale versteckt, als auch Vorsicht geboten.

Natürlich möchten wir schädliche Mischkulturen vermeiden und befruchtende Mischkulturen fördern.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, wenn ich dir jetzt alle möglichen Zusammensetzungen von Pflanzensorten auflisten würde. (Weiter unten findest du aber einige Beispiele)

Das ist aber auch nicht schlimm, das haben nämlich andere schon gemacht. 😁 Das Internet macht es dir super leicht, genau die Informationen zu finden, die du gerade suchst. Nehmen wir an, du möchtest Möhren pflanzen. Eine schnelle Google-Suche "Mischkulturpartner Möhren" sollte dir relativ schnell Klarheit darüber schaffen, was du gemeinsam mit Möhren pflanzen solltest und was nicht.

Fruchtfolge:

Die Fruchtfolge beschreibt, in welcher Reihenfolge du auf der gleichen Fläche oder im gleichen Bereich deines Beetes verschiedene Pflanzen wachsen lässt. Das ist besonders im Hochbeet wichtig, da es hier nur ein begrenztes Bodenvolumen gibt und Nährstoffe dementsprechend schneller verbraucht werden.

Das Ziel bei einer durchdachten Fruchtfolge ist es, ein gesundes Nährstofflevel im Boden zu erhalten, damit es deinen Pflanzen in jedem Jahr gut geht und an nichts mangelt.

Dafür unterteilt man bei der Betrachtung der verschiedenen Pflanzen neben der Kategorisierung in Pflanzenfamilien auch in sog. Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Wie du vielleicht schon vermutest, beschreiben diese Begriffe den Nährstoffbedarf dieser Pflanzen-Gruppe.

In unserem Hochbeet versuchen wir sowohl im Hinblick auf den Nährstoffbedarf (z.B. Jahr 1 - Starkzehrer, Jahr 2 - Mittelzehrer, Jahr 3 - Schwachzehrer) als auch im Hinblick auf die Pflanzenfamilie zu rotieren. (Nachtschattengewächse, Kreuzblütler, Doldenblütler, Schmetterlingsblütler)

Letzteres tun wir, damit Bodenkrankheiten es in unserem Hochbeet schwieriger haben.

Bodenpflege:

Auch eine regelmäßige Bodenpflege sollte Teil deines Bepflanzungs-Plans sein. Damit meine ich nicht offensichtliche Dinge wie Gießen, sondern vielmehr das kontinuierliche Aufstocken von Nährstoffen in deinem Boden.

Du solltest die Erde in deinem Hochbeet bspw. in regelmäßigen Abständen mit Dünger und Kompost anreichern.

Eine weitere Methode zur Nährstoffanreicherung des Bodens ist das Säen einer Gründüngung in deinem Hochbeet. Das kannst du bspw. im Herbst machen. Eine Gründüngung lockert den Boden auf natürliche Art und Weise auf und führt im Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, zu.

Pflanzenempfehlungen und beliebte Mischkulturen zum Bepflanzen deines Hochbeetes:

Wie versprochen haben wir für dich hier nochmal die wichtigsten Pflanzen inklusive spannender Details, guter und schlechter Nachbarn aufgelistet. Kategorisiert haben wir hierbei nach Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. 

Für genauere Informationen zu deiner Pflanzen-Traum-Kombination, solltest du dich im besten Fall aber nochmal individuell informieren. Wir wollten aber zumindest einen oberflächlichen Eindruck vermitteln und die wichtigsten Kombinationen erwähnt haben.

Starkzehrer für das Hochbeet

Pflanze Details Gute Partner Schlechte Partner
Tomaten Sonnenliebend, windgeschützt, viel Wasser Basilikum, Ringelblumen Kartoffeln
Zucchini Großer Platzbedarf, starker Nährstoffverbrauch Kapuzinerkresse, Spinat Gurken
Kürbis Kräftige Ranken, Bodendecker Mais, Bohnen Kartoffeln
Paprika/Chili Wärmeliebend, sonnig pflanzen Basilikum, Spinat Erbsen
Kohl (alle Arten) Hoher Düngerbedarf, anfällig für Schädlinge Sellerie, Salat, Dill Andere Kohlarten
Sellerie Feuchtigkeitsliebend, Starkzehrer Kohlrabi, Lauch Erdbeeren

 

 

Mittelzehrer für das Hochbeet

Pflanze Details Gute Partner Schlechte Partner
Karotten Lockerer Boden, geringe Düngung Zwiebeln, Schnittlauch Dill
Salat (Kopf-/Pflücksalat) Schnelle Kultur, schattenverträglich Radieschen, Kohlrabi Petersilie
Mangold Pflegeleicht, vielseitig Bohnen, Kohlrabi Kartoffeln
Fenchel Starker Duft, Einzelstellung sinnvoll Dill, Salat Tomaten
Rote Bete Tiefwurzler, braucht lockeren Boden Zwiebeln, Salat Mangold
Buschbohnen Stickstoffanreicherung im Boden Erdbeeren, Mais Lauch

 

Schwachzehrer für das Hochbeet

Pflanze Details Gute Partner Schlechte Partner
Radieschen Schnelle Kultur, lockert den Boden Salat, Spinat Gurken
Erbsen Stickstofffixierer, Bodenverbesserer Möhren, Radieschen Zwiebeln
Feldsalat Herbst- und Winterernte möglich Spinat, Asiasalat -
Spinat Früh- oder Herbstkultur, schnell wachsend Radieschen, Erdbeeren Rote Bete
Kräuter (z. B. Thymian, Schnittlauch) Geringer Bedarf, fördern Blütenbildung Karotten, Tomaten Gurken

 

EXTRA: Dein Hochbeet als Zuhause für Blumen und Zierpflanzen

Bisher ging’s nur um Gemüse, Ernte, Mischkultur und Co. - der ein oder andere hat aber u.U. gar kein Interesse daran, Gemüse im Hochbeet zu pflanzen, sondern möchte viel eher ein stilvolles Dekoelement. Die gute Nachricht? Es ändert sich gar nicht allzu viel.

Die Schichten deines Hochbeetes kannst du immer noch genau so anlegen, wie auch bei einem Gemüse-Hochbeet. Lediglich für die oberste Schicht, solltest du dich informieren, welches Substrat bzw. welche Erde für deine geplanten Blumen die/das Beste ist.

Beet anlegen mit Blumen

Genau wie beim Gemüse unterscheidest du bei Zierblumen zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. Im Fall von Zierblumen musst du dich allerdings nicht ganz so streng an eine Fruchtfolge halten, wie bei einem Gemüsebeet. Zierpflanzen sind da etwas weniger anspruchsvoll. (Schaden tut es aber natürlich trotzdem nicht)

Für dein Blumen-Hochbeet entscheidest du dich entweder für eine Wechselbepflanzung oder eine Dauerbepflanzung. Dabei erklären die Namen schon sehr genau, worum es geht.

Wechselbepflanzung
Bei der Wechselbepflanzung orientiert du dich am Nährstoffbedarf deiner Pflanzen und rotierst genau wie beim Gemüse durch die drei Kategorien Stark-, Mittel- und Schwachzehrer.

Dauerbepflanzung
Bei einer Dauerbepflanzung rotierst du nicht durch, sondern mischst schon beim Bepflanzen deines Hochbeetes Zierpflanzen aus jeder Kategorie. So kannst du sicherstellen, dass der Nährstoffbedarf im gesamten Beet relativ ausgewogen ist.

Hier ein paar Beispiele 👇

Starkzehrer: Sonneblumen, Chrysanthemen, Geranien, Tulpen

Mittelzehrer: Dahlien, Löwenmäulchen, Gloxinien

Schwachzehrer: Petunien, Azaleen, Stiefmütterchen, Primeln, Begonien

Wir hoffen, du konntest was lernen! Wir wünschen dir viel Spaß beim Bepflanzen deines Hochbeetes und vor allem eine reiche Ernte! 🧑🌾